Umjubelte Uraufführung für "Das Geheimnis der Hebamme“ auf Felsenbühne Rathen
Stehende Ovationen, zehn Minuten Schlussapplaus und auch viel Applaus auf offener Szene - so nahmen die Zuschauer im Sommer 2016 die Uraufführung der Theaterfassung meines ersten Romans auf der Felsenbühne Rathen auf, der wohl schönsten Naturbühne Deutschlands. Für die Inszenierung der Landesbühnen Sachsen, die auch auf dem Meißner Schlosshof , im Freiberger Schlosshof und auf der Jakubzburg Mortka gezeigt wurde, führte Intendant Manuel Schöbel Regie, die Bühnenfassung schrieb Odette Bereska, die Ausstattung schuf Stefan Wiel. Luca Lehnert als Marthe und Michael-Bernst-Cananá begeisterten, und es war insgesamt eine grandiose Ensembleleistung. Die Vorstellungen in Rathen waren zwei Spielzeiten lang überdurchschnittlich gut besucht, die drei Aufführungen auf dem Meißner Domplatz mit 2400 Karten restlos ausverkauft. In Freiberg und auf der Jakubzburg war es nicht anders. Mein Dank an das großartige Ensemble für die tolle Leistung. Unter den Mitwirkenden als Komparsen in manchmal auch mehreren Rollen waren übrigens Mitglieder des Vereins "Mark Meissen 1200" e.V., die zuvor u.a. auch für die Kostümgestaltung viele Hinweise gegeben hatten. | Foto vom Schlussapplaus bei der Uraufführung in Rathen: [email protected]
Das Geheimnis der Hebamme - Premiere am 08.06.2018 - Felsenbühne Rathen mit Julia Rani, Moritz Gabriel und Luca Lehnert (v.l.) | Foto: Hagen König
Das Geheimnis der Hebamme - Premiere am 08.06.2018 - Felsenbühne Rathen mit: Michael Berndt-Cananá (m) und Julia Fani (r) | Foto: Hagen König
Das Geheimnis der Hebamme - Premiere am 08.06.2018 - Felsenbühne Rathen mit Jürgen Haase (l.) und Michael Berndt-Cananá (r) | Foto: Hagen König
Das Geheimnis der Hebamme - Premiere am 08.06.2018 - Felsenbühne Rathen mit: Michael Berndt-Cananá und Julia FaniLuca Lehnert | Foto: Hagen König
"Das Geheimnis der Hebamme" als
dreistündiges Epos von der ARD verfilmt
.
Am Karfreitag 2016 zur Primetime zeigte die ARD erstmals die lang erwartete, bildgewaltige Verfilmung meines Romans „Das Geheimnis der Hebamme“. Rund 4,5 Millionen Zuschauer sahen ihn, es war die Fernsehsendung mit der fünfthöchsten Einschaltquote aller Sendungen an diesem Tag.
Das dreistündige Epos wurde in Tschechien und Österreich gedreht. Unter der Regie von Roland Suso Richter („Die Spiegel-Affäre") agieren in den Hauptrollen Ruby O. Fee (Marthe), Steve Windolf (Christian), Franz Xaver Kroetz (Markgraf Otto), Sabin Tambrea (Randolf) und Susanne Wuest (Markgräfin Hedwig). Die Drehbücher stammen von Stefan Holtz und Florian Iwersen. Kamera führte Martin Gschlacht.
Der Eventfilm ist eine Koproduktion der Bavaria Fernsehproduktion (Produzent: Ronald Mühlfellner) mit Lotus Film und Wilma Film, gefördert durch den Fernsehfonds Austria, den FilmFernsehFonds Bayern, das Land Niederösterreich und den tschechischen Kinematographie Fonds im Auftrag der ARD Degeto für Das Erste.
Der Film ist bildgewaltig, grandios ausgestattet (Production design: Jana Karen) und gut besetzt.
Allerdings ist - wie üblich bei Verfilmungen - etliches anders als im Buch. Ganze Handlungsstränge fehlen aus Zeitgründen, andere wurden hinzugeschrieben. Darauf hatte ich keinen Einfluss. Bei den Charakteren und den historischen Hintergründen hat sich Regisseur Roland Suso Richter bewusst viele Freiheiten genommen – es ist seine Interpretation des Stoffes.
Deshalb würde es mich sehr freuen, wenn möglichst viele Fernsehzuschauer durch den Film angeregt werden, die ganze Geschichte und die geschichtlichen Hintergründe in meinem Roman nachzulesen – und in den Folgebänden, wie es weitergeht.
Zur Fernsehpremiere hat der Knaur Verlag eine Sonder-Ausgabe des Romans herausgebracht, die einen Sonderteil mit Farbfotos aus dem Film enthält.
Ruby O. Fee als Marthe. Foto: ARD Degeto/ Bavaria Filmproduktion/ Roland Suso Richter
Randolf (Sabin Tambrea) hält Einzug in Christiansdorf. Foto: ARD Degeto/ Bavaria Filmproduktion/ Roland Suso Richter
Randolf (Sabine Tambrea), Markgraf Otto (Franz Xaver Kroetz) und Christian (Steve Windolf). Foto: ARD Degeto/ Bavaria Filmproduktion/ Roland Suso Richter
Auf dem Weg nach Christiansdorf durchqueren die Siedler einen Fluss. Foto: ARD Degeto/ Bavaria Filmproduktion/ Roland Suso Richter
In Freiberg wurde der Film im Kinopolis gezeigt. Der Ansturm war so groß, dass das Werk in drei Sälen gleichzeitig lief. Mit dabei die Hauptdarsteller und der Verein "Mark Meissen 1200" e.V, der das Rahmenprogramm gestaltete.
Während der Dreharbeiten durfte ich einen Tag in dem Mittelalterdorf nahe Prag zu Gast sein, wo die Christiansdorfer Szenen gedreht wurden. Dort gab es viele schöne Gespräche mit Darstellern. Foto: ARD Degeto/ Bavaria Filmproduktion
Für alle Mitwirkenden gab es am 16. März 2016 eine festliche Premiere im Münchner Gloria Palast mit großem Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich.
Fast 1400 Besucher in der Leipziger Nikolaikirche
zur Premiere von "1813 - Kriegsfeuer"
Das wird für ich immer ein unvergessliches Erlebnis bleiben: Geschätzte 1400 Besucher, die Leipziger Volkszeitung sprach sogar von knapp 2000, kamen zur Premiere meines Romans „1813 – Kriegsfeuer“ am 14. März 2013 in die Leipziger Nikolaikirche. Solch ein überwältigendes Echo und auch die besondere Geschichte dieser achthundertjährigen Kirche, die vor mehr in den späten 1980er Jahren mit Friedensgebeten zum Ausgangsort der gewaltlosen Revolution im Osten Deutschlands wurde, machten diesen Tag zu einem der bedeutendsten in meinem Leben. Danke allen, die das ermöglicht haben, insbesondere dem Kirchenvorstand!
Das Ensemble TOP Leipzig (Trompete, Orgel, Posaune) sorgte zwischen den Leseszenen für berührende musikalische Erlebnisse.
Der Tradition des Hauses folgend beendete Pfarrer Bernhard Stief den Abend mit einem bewegenden Gebet für Frieden und Versöhnung, zum Gedenken an die Toten, gegen Ausgrenzung und für Toleranz. Das hat auch mir sehr viel bedeutet.
Zur Buchpremiere las ich auch eine Szene, die in der Leipziger Nikolaikirche spielt: am 17. Oktober 1813, einem Sonntag, an dem die Kampfhandlungen ruhen, und St. Nikolai die einzige Kirche in Leipzig war, in der die Menschen noch Trost im Gebet finden konnten. Alle anderen waren Lazarette geworden.
Bernhard Stief, Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, zitierte zum Auftakt aus Remarques Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“. Dieses Werk war auch für mich Maßstab beim Schreiben. Zum Schluss sprach Pfarrer Stief ein Gebet um Frieden und Versöhnung.
Andächtige Stimmung während der Buchpremiere - auch alle Ränge der geschichtsträchtigen Leipziger Nikolaikirche waren dicht gefüllt. Trotz eisiger Temperaturen an diesem Abend in Leipzig während der Buchmesse hatten viele Interessenten lange draußen angestanden (s. oben), um dabei zu sein,
Zur Buchpremiere in der Leipziger Nikolaikirche kamen auch viele Mitglieder von Interessengemeinschaften, die sich in ihrer Freizeit mit der Völkerschlacht bei Leipzig beschäftigen – dem Thema angemessen in Uniform bzw. Empirekleid. Fotos: [email protected]
Romanfiguren lebensgroß mit der
Kettensäge aus Holz gestaltet
.
Die Idee stammt von dem genial-liebenswert-verrückten „Sauensäger” Andreas Martin (rechts im Bild), der bei Dorfchemnitz im Erzgebirge sein Walderlebnisdorf "Blockhausen" mit unglaublich schönen Skulpturen geschaffen hat. Seit mehr als 20 Jahren richtet er jeweils zu Pfingsten seinen Weltcup im Kettensägenschnitzen aus, zu dem die weltweit Besten ihres Fachs kommen.
Im Jahr 2012 stellte er dabei den Künstlern die Aufgabe, Figuren aus meinen „Hebammen”-Romanen mit der Motorsäge aus Holz zu erschaffen – und zwar lebensgroß und zu Pferde!
So etwas hat es bisher noch nirgendwo gegeben.
Eine Idee, die mich ehrlich gesagt umgeworfen hat und die auch für die Männer und Frauen mit den Kettensägne eine Herausforderung darstellte. Sie hatten nur fünf Tage Zeit dafür. Dieses Foto entstand am Donnerstag vor Pfingsten, als die Arbeiten gerade begannen und ich gemeinsam mit Freunden vom Verein „Mark Meissen 1200” den Akteuren einmal Kleidung und Rüstung für die Zeit um 1200 zeigte. Vieles davon findet sich davon in den fertigen Figuren wieder. Und schauen Sie pur, wie großartig die geworden sind!
Inzwischen stehen sie gefirnisst auf einem Steinhügel und überragen das Land. Alle Fotos: Detlev Müller
Das Team Europa mit Simon O´Rourke als Wales, Tommy Craggs aus Schottland und Michael Tamozsus aus Deutschland (l.) ließen Christian und Marthe aus dem Holz entstehen.
Aus Ecuador kam das Team, das die Figur des Lukas sägte: Ricardo Villacís, Willian Echeverría und Pablo López. Man beachte die Figur des Wolfes, der das Pferd angreift.
Und dieses Team kam in einer sehr knappen Entscheidung vor „USA 1” auf den ersten Platz: Jeff Samudowsky, Kenneth Packie und Tomas Vrba aus den USA mit dem von ihnen geschaffenen Marschall, der zum Schluss noch Schild und Lanze erhielt.
Ich selbst war froh, kein Jurymitglied zu sein, denn unmöglich hätte ich hier eine Wertung abgeben können außer dieser: Alle Künstler haben wirklich Großartiges geschaffen und sämtliche Erwartungen übertroffen. Auch das zu Hunderten herbeigeströmte Publikum war begeistert, wie beliebte Romanfiguren zum Leben erweckt wurden – mit so viel Liebe, Dynamik und Detailreichtum.
Ich selbst bin sprachlos, gerührt und fühle mich sehr geehrt durch das, was die Künstler erschaffen haben. Welchem Romanautor sonst ist so etwas schon vergönnt?
Deshalb auch an dieser Stelle an alle Beteiligten und natürlich an die Veranstalter, Steffi und Andreas Martin, meinen herzlichen Dank!
Die Skulpturen haben nun ihren ständigen Platz in Blockhausen bei Dorfchemnitz, so dass sie jedem Besucher entgegenreiten, zusammen Umgeben sind sie von Dutzenden anderen Kunstwerken, die mit der Motorsäge aus Holz geschaffen wurden: Märchenfiguren, Tiere, Fabelwesen und viele andere, die in den darauffolgenden Jahren entstanden sind.
Genauigkeit bis ins Detail: Hier wird die Replik eines Schwertes aus dem 12. Jahrhundert vermessen. Mitglieder des "Mark Meissen 1200" e.V. kamen in voller Ausrüstung, damit die Künstler Vorlagen für Gewänder und Waffen hatten.
Frauenpower mit der Motorsäge: Nansi Hemming aus Wales (l.), Stephanie Huber aus Deutschland und Edith Plazotta aus Österreich (r.) gestalteten die Figur der Markgräfin Hedwig.
Achthundert Gäste zur Buchpremiere in Freiberg
Die Buchpremieren in Freiberg - der Stadt, in der meine Romane zu weiten Teilen spielen, deren Entstehungsmythos ich mit meinen Büchern Millionen Lesern nahegebracht habe und in der ich fast drei Jahrzehnte lebte - waren stets etwas Besonderes. So kamen unglaubliche achthundert Gäste am 1. Oktober 2010 zur Premiere von „Der Fluch der Hebamme” in die Freiberger Nikolaikirche. Etliche waren von weither angereist, sie standen in langen Schlangen quer durch die Altstadt, um eingelassen zu werden, und vor und nach der Veranstaltung hatte ich drei Stunden lang Signierwünsche zu erfüllen. Doch niemand beschwerte sich über die Wartezeit. Für solche treue und freundliche Fans kann man nur dankbar sein!
Die Premiere wurde erneut gemeinsam von der Stadt, dem Verlag Droemer Knaur und dem Freiberger Taschenbuchladen veranstaltet; der wunderbare Stefan Weyh begeisterte das Publikum mit seinen Harfenspiel.
Für das Programm hatte ich mir erneut Freunde vom „Mark Meissen 1200” e.V. und befreundeten Vereinen auf die Bühne geholt, mit denen ich viel Freizeit verbringe. Gewandet passend zur Zeit der Romanhandlung – also kurz vor Ende des 12. Jahrhunderts – führten sie eine kleine Szene über herrschaftliche Tafelzeremonien jener Epoche vor und verblüfften anschließend das Publikum mit der Vorstellung heute alltäglicher Nahrungs- und Genussmittel, die im Mittelalter in Europa noch nicht bekannt waren. Wie Kartoffeln, Bananen, Kaffee, Kakao, Tomaten, Mais, Paprika, grüne Bohnen, Tabak - hätten Sie es gewusst?
Auch bei dieser Premiere unterstützten mich meine Freunde aus der Mittelalterszene. Fotos: Patricia Keßler/ Verlag Droemer Knaur (3)
Mehr als 800 Interessenten waren zur Premiere von „Der Fluch der Hebamme” in die Freiberger Nikolaikirche gekommen.
Im Programm zeigten die Akteure diesmal den Premierengästen eine mittelalterliche Zeremonie an der Hohen Tafel einschließlich einer Vorkostung.
Es war ein toller Abend - und dem begeisterten Beifall nach nicht nur für mich. Foto: Eckardt Mildner